

Do., 03. Apr.
|Kulturzentrum GOROD
Konzert von Pianist Mikhaïl Bouzine (Nürnberg)
Habe Mitleid, O Herz, der Rote Ritter (Bozhidar 1894-1914, Charkiw)
Zeit und Ort
03. Apr. 2025, 19:00 – 21:30
Kulturzentrum GOROD, Arnulfstraße 197, 80634 München
Über die Veranstaltung
In der Nacht auf den 7. September 1914 erhängte sich in den Wäldern in der Nähe des Dorfes Babki bei Kharkiw der 20-jährige ukrainische Dichter Bozhidar, eine der Hoffnungen des Futurismus, ein enger Mitarbeiter und Anhänger von Velimir Khlebnikov und posthumes Mitglied der «Gesellschaft der Vorsitzenden der Weltkugel». Unerfüllte Hoffnungen, unerwiderte Liebe und eine Vorahnung des Krieges brachten einen zerbrechlichen Futurismus ans Licht, der sich selbst eine Schlinge um den Hals legte. Um Bozhidars Poesie herum erklingt die ukrainische Musik von Bortnjanskyj und Lysenko, Bizet, der zu Lebzeiten keinen Erfolg hatte, der früh verstorbene Belgier Lekeu, der Selbstmörder Bertrand, der unbekannte Sohn des großen Organisten Pachelbel, die frühe Avantgarde von Schönberg und der Protoimpressionismus von Liszt, und andere, und andere, die irgendwie im Schatten blieben, und einige sogar in dieser Nacht des Kharkiwer Waldes.
Mikhaïl Bouzine ist Pianist und Komponist, Absolvent des Moskauer Staatlichen Tschaikowski-Konservatoriums. Er studierte zeitgenössische Klaviermusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Mikhail ist Autor und Interpret zahlreicher konzeptioneller Solo-Klavierprogramme, die ein breites Repertoire von der Renaissance bis zur Gegenwart umfassen. Darüber hinaus ist er Preisträger des 14. Internationalen Klavierwettbewerbs von Orléans (Frankreich)
Programm:
Wilhelm Hieronymus Pachelbel: Fantasia super "Meine Seele, lass es gehen" (~1720)
Dmytro Bortniansky Cembalo-Sonate in C-Dur (~1784)
Bozhidar (Bogdan Gordeev): Gedichte (1914)
Georges Bizet: Rondo turque (1858)
Sandeep Bhagwati: Music of Crossings No.9, No.6, No.16 (2011)
Guillaume Lekeu (1870-1894): Chansonnette sans paroles (1892)
Bozhidar (Bogdan Gordeev): Gedichte (1914)
Arnold Schoenberg: Drei Klavierstücke op.11 (1908)
Ferenc Liszt: Harmonies du soir (1851)
Bozhidar (Bogdan Gordeev): Gedichte
Lisenko: Zaporozkyi-Marsch (1905)
Christophe Bertrand (1981-2010): Haïku (2008)
Serge Bortkiewicz (*1877 in Charkiw): No.7 aus »Lamentations et Consolations« op.17
Cornelius Schwehr: Do you know what it means to miss? (1982)
Nikolai Tcherepnin: Revêrie op.24#1
Libretto auf Deutsch und Russisch.
Tickets:
15 Euro
10 Euro für Studenten und Sozialhilfeempfänger
Sie können die Karten per Überweisung oder bar an der Abendkasse kaufen. Kontodaten erhalten Sie nach der Anmeldung per E-Mail.
Achtung! Die Anzahl der Plätze im Saal ist streng begrenzt. Bitte melden Sie sich an!